Slow Fashion Blog
Wasserverschmutzung in der Modeindustrie
Wasserverschmutzung in der Modeindustrie
01|Oktober|2023 – Julia Maria Eifler – Nachhaltigkeit
Durch persönliche Einblicke in die Modeindustrie konnte ich beobachten, dass die Fast- Fashion-Industrie einen erheblichen Wasserverbrauch hat. Bei der Herstellung von Kleidung werden große Mengen an Wasser für verschiedene Prozesse wie das Färben, Waschen und Spülen verwendet. Aber auch der Anbau von Rohstoffen oder die Herstellung von synthetischen Materialien sorgen für einen immer weiter steigender Wasserverbrauch weltweit. Dieser kann zu massiven Umweltproblemen führen, da er zur Wasserverschmutzung und zur Erschöpfung der Wasserressourcen beiträgt. Es ist
wichtig, dass die Modeindustrie nachhaltigere Praktiken übernimmt, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und die Umweltauswirkungen zu minimieren. Alleine für die Herstellung eines T-Shirts werden ca. 2.700 Liter Süßwasser benötigt. Diese Menge reicht, um eine Person zweieinhalb Jahre lang mit Trinkwasser zu versorgen, welches was gerade in sehr warmen Regionen dringend auch zukünftig benötigt wird besonders wichtig ist.
-Wir haben gelernt Bekleidung nicht mehr zu GEBRAUCHEN, sondern uns wurde antrainiert sie zu VERBRAUCHEN. Mode mit Verfallsdatum. –
Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass das benötigte Produktionswasser meistens ungefiltert abgeleitet wird und damit durch zugesetzte Chemikalien und/oder Farben umliegende Gewässer oder Meere zunehmend verschmutzt. Gesundheitliche Spätfolgen sind für die umliegende Bevölkerung unvermeidlich vorprogrammiert.
In der Modeindustrie sind synthetische Materialien mittlerweile ein allgegenwärtig und werden, von den Konsumenten kaum hinterfragt. Verbraucht dieses Material schon in der Herstellung große Wassermengen, sorgt es außerdem dafür, dass durch das Waschen Mikroplastik in unser Abwasser und damit auch ins Meer gelangt. 35 Prozent der in die
Umwelt freigesetzten Mikrostoffe werden laut Forschern durch synthetischer Kleidung. Bekleidungsstück aus synthetischen Materialien, wie z.B. Acryl, Polyamid, Polyester oder Nylon sind zudem auch geruchsempfindlicher und müssen deshalb öfter gewaschen werden als z.B. Baumwolle, Leinen, Viskose oder diverse Wollarten.

Als Konsument können Sie mehrere Maßnahmen ergreifen, um den Wasserverbrauch der Fast-Fashion-Industrie zu minimieren:
1. Kaufe qualitativ hochwertige Kleidung: Entscheide dich für Kleidungsstücke, die länger halten und von besserer Qualität sind. Dadurch reduzierst du die Notwendigkeit, häufig neue Kleidung zu kaufen und den damit verbundenen Wasserverbrauch. Siegel wie z.B. GOTS, Der Blaue Engel oder Oeko-Tex Standard 100 sind eine sehr gute Orientierung. Kleidungsstücke mit benannten Kennzeichnungen sind mittlerweile sogar bei namenhaften Discountern zu finden.
2. Kaufe nachhaltige Mode: Suche nach Marken, die sich für umweltfreundliche Praktiken einsetzen und nachhaltige Materialien verwenden. Diese Marken, haben oft auch Strategien zur Reduzierung ihres Wasserverbrauchs und kommunizieren das transparent.
3. Materialien vergleichen: Schauen Sie sich das Etikett in Ihrem Kleidungsstück genau an. Dieses finden Sie in der Regel in der Seitennaht Ihres Kleidungsstücks. Achten Sie auf natürliche Materialien oder zumindest einen Mix aus natürlichen und synthetischen Fasern.
4. Geruchstest: Riecht ein Kleidungsstück stark chemisch ist dies meistens kein guter Indikator. Durch das Auswaschen der neuen Kleidung gelangen Chemikalien oder stark chemische Farben auch in unser Abwasser. Kaufen Sie dieses Kleidungsstück nicht und geben Sie im besten Fall z.B. dem Store oder Onlineshop (Retourenzettel) ein kurzes Feedback zu ihrer Entscheidung.
5. Waschgang hinterfragen: Es gibt auch andere Wege, Wäsche von Geruch und Bakterien zu befreien außer den Waschgang in der Waschmaschine. Eine Jeans können Sie einfach über Nacht in das Eisfach legen und so geruchsneutral und keimfrei bekommen. Dies funktioniert auch mit anderen Kleidungsstücken. Einfach mal austesten.
Indem Sie diese Möglichkeiten für sich individuell nutzen, können Sie als Konsument einen positiven Beitrag zur Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Wasserverschmutzung in der Fast-Fashion-Industrie leisten. Nachhaltiger zu Handeln bedeutet nicht immer Verzicht, sondern oftmals einfach durch ein bewussteres Verhalten eine positive Wirkung zu erzielen.