Slow Fashion Blog
Der Begriff – Fast Fashion
Fast Fashion. Kurz erklärt.
30|August|2023 – Julia Maria Eifler – Nachhaltigkeit
Dieser Begriff kommt Mitte der 90er Jahre auf und beschreibt Mode, die schnell auf den Markt gebracht wird. Sie ist Preisgetrieben und die Qualität steht nicht im Vordergrund der Entwicklung. Sie soll ein Angebot stillen, welches meistens schon durch andere Anbieter gesättigt ist. Durch die Sättigung stehen Konzerne im starken Wettbewerbsdruck und dieser wird in der Regel an Zulieferer und Produktionsfirmen weitergegeben, dieser sorgt für einen starken Zeit- und
Preisdruck, der in der gesamten Fast-Fashion-Industrie zu unwürdigen Arbeitsbedingungen führt. Fast-Fashion-Konzerne haben ihre Konsumenten darauf getrimmt, Mode zu verbrauchen anstatt zu gebrauchen. Sie erstellen Bekleidung und Accessoires, die höchstens einige Male getragen werden sollen. Mode mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum. Wurden vor einigen Jahren noch Laufstegmodelle imitiert, steht mittlerweile das Stillen von Modetrends im Fokus, die mittels
Algorithmen in den Sozialen Medien analysiert werden. Quasi in Echtzeit werden neue Kollektionen über Nacht „entwickelt“ und in teils Hinterhof-Werkstätten in Fernost gefertigt. Standen vor einigen Jahren noch Firmen wie z.B. die globalen Konzerne H&M oder Inditex (Zara etc.) in der massiven Kritik, so wirken diese Firmen neben „Ultra-Fast-Fashion“ Konzernen, beispielsweise SHEIN oder Trendyol, wie kleine Fische in einem Milliardengeschäft.
-Wir haben gelernt Bekleidung nicht mehr zu GEBRAUCHEN, sondern uns wurde antrainiert sie zu VERBRAUCHEN. Mode mit Verfallsdatum. –
Wir alle haben Mode in unserem Alltag integriert, aber findet auch jedes produzierte
Kleidungsstück den Weg in einen Kleiderschrank?
Die Antwort überrascht wahrscheinlich nicht. Knapp 40 % der neu produzierten Waren, finden nicht
mal den Weg zum Endkunden. Sie landen bereits in der Altkleider-Verwertungskette, bevor sie
überhaupt getragen wurden. Folgende Faktoren sind hierfür maßgeblich relevant:
– Überproduktion
– Bemusterung
– Retouren

Gerade beim Thema Retouren können wir als Endverbraucher durch ein gesundes Bewusstsein
der Fast-Fashion-Industrie gegenüber einem großen Unterschied machen. Durch gezielte Käufe im stationären Einzelhandel, bei dem die Ware direkt vor Ort anprobiert wird. Durch den Kostenfaktor, die eine Aufbereitung einer retournierten Ware bedeutet, entscheiden sich viele Onlinehändler dafür, die Ware direkt zu vernichten. Sie dienen dann als z.B. Füllmaterial für den Autoinnenraum,
als Putzlappen in der Industrie oder direkt als Brennstoff zur Energiegewinnung. Glücklich kann sich das Kleidungsstück schätzen, dass nach einer halben Weltreise als Handelsgut durch die Altkleiderkette in Osteuropa oder dem afrikanischen Kontinent landet.
Gerade durch Werbeanzeigen der Onlinehändler wird ein Gefühl verkauft, mit dem sich der Konsument identifizieren soll. Wir versuchen oftmals ein Bedürfnis zu stillen, welches meistens nicht mit dem nächsten Einkauf gesättigt ist. Beim nächsten Durchstöbern des Lieblingsonlineshops lieber beim Warenkorb kurz innehalten, einmal durchatmen und überlegen
… möchte ich dieses Kleidungsstück gerade verbrauchen oder wirklich GEBRAUCHEN?